Jede Planerin, jeder Planer blickt anders auf die Stadt, wenn es um die Errichtung einer U-Bahn geht. Manche haben die zukünftige Stationsbauten im Auge, andere die Stadtentwicklung; manche befassen sich mit Umweltfolgen eines Projekts, andere bereiten sich auf archäologische Funde im Planungsgebiet vor.
Schutz der Lebensräume von Tieren und Pflanzen
Eine Schlüsselfrage bei der U-Bahnplanung ist: Welche Schutzgüter können gefährdet sie? Unter Schutzgütern versteht man Lebensräume für Tiere und Pflanzen ebenso wie Kulturdenkmäler.
Bei der Verlängerung der U1 Richtung Oberlaa wurden beispielsweise Feldhamster, die am Verteilerkreis Favoriten lebten, in ein sicheres Gebiet umgesiedelt. In Zusammenarbeit mit der Universalität Wien wurden die Tiere eingesammelt und im nahe gelegenen Volkspark Laaberg in vorbereiteten Erdlöchern wieder ausgesetzt.
Städtebauliche Ziele
Neue U-Bahn-Linien erschließen neue Gebiete in der Stadt. Brachliegende Flächen wie das Flugfeld Aspern werden dadurch zu Stadtentwicklungszonen. Die U-Bahn war eine Voraussetzung für die Seestadt Aspern.
Auch entlang der Donau, zwischen den Stationen Praterstern und Donaumarina, konnte ein großes Entwicklungsprojekt umgesetzt werden, darunter die neue Wirtschaftsuniversität, die Wohnanlagen von „Viertel Zwei“, eine Sport- und Funhalle, und der Wohn- und Geschäftskomplex Marina City.
Das U-Bahnnetz als Kunstmuseum
Das älteste Auftragswerk der Wiener U-Bahn ist in der Station Volkstheater zu besichtigen. Es handelt sich um ein 360m² großes Glasmosaik des Künstlers Anton Lehmden.
Es wurde 1991 angefertigt und zeigt die Naturgeschichte der Erde vor dem Auftauchen des Menschen.
Viele weitere Arbeiten namhafter Künstler und Künstlerinnen wie etwa Ingeborg Strobl, Peter Kogler und Ernst Caramelle sind seither dazugekommen.